„Die Oberpfalz steht an Naturschönheiten ihren schwesterlichen Kreisen keineswegs nach; nur schade, dass sie so wenig bereist und deshalb auch so wenig gekannt ist!", schreibt ein hoher Reisender Ende des 18. Jahrhunderts. Lernen Sie an zwei Tagen im Fahrrad-Sattel das Herz des Oberpfälzer Waldes kennen. Sie folgen alten Bahntrassen und Flusstälern, erleben geologische und mittelalterliche Geschichte und durchfahren die einzigartige Landschaft der Oberpfalz mit ihren sanften, bewaldeten Hügeln, grünen Fluren und kleinen Städten und Dörfern mit ihren schmucken Kirchen und Kapellen oder alten Schlössern, Burgen und Ruinen.
Länge: ca. 75 km
Start/Ziel: Stadtplatz Neustadt a.d. Waldnaab
Parkmöglichkeit: mehrere Parkhäuser und Parkplätze in der Innenstadt
Routenverlauf:
Tag 1: Neustadt/Waldnaab - Störnstein - Floß - Haupertsreuth - Frankenrieth - Albersrieth - Vohenstrauß - Lerau - Leuchtenberg
Tag 2: Leuchtenberg - Lückenrieth - Engleshof - Luhe-Wildenau - Oberwildenau - Rothenstadt - Weiden/Opf - Hammerharlesberg - Neustadt/Waldnaab
Die detailierte Trasse finden sie mit einem Klick auf den Text „Mapa trasy" unter dem Namen des Päckchens. Die Karte können sie herunterladen in ihr Handy mit der App mapy.cz, die auch in der on-line-Version funktioniert. Mit der Taste „Navigovat" führt sie die Navigation durch die ganze Trasse.
Das Manual zum Download der Karte finden sie HIER.
TRASSE
TAG 1
Die Ursprünge der Stadt Vohenstrauß (569 m NHN) liegen im 1124 genannten Ortsteil Altenstadt. Vohenstrauß wurde als Markt „Vohendraz" Anfang des 13. Jahrhunderts 1,5 km südöstlich der „alten Stadt" neu gegründet. Seine größte Bedeutung erlangte es nach dem Landshuter Erbfolgekrieg Anfang des 16. Jahrhunderts als Residenzstadt des Herzogtums Pfalz-Neuburg unter Friedrich von Pfalz-Vohenstrauß-Parkstein. In dieser Zeit entstand auch das wuchtige Renaissance-Schloss Friedrichsburg, das Wahrzeichen der Stadt, mit seinen fünf Türmen, das ursprünglich auch noch rechteckig von einer Mauer mit Schießscharten umgeben war. Die beiden Kirchengebäude im Zentrum stammen aus den Jahren 1845 und 1927. Ein erstes Gotteshaus ist 1417 nachweisbar als Filialkirche der Pfarrei Altenstadt, das selbst lange nach der Gründung des „neuen Marktes" noch geistliches Zentrum war. Auffallend am Marktplatz #3 ist das fast herrschaftliche, wuchtige Rathaus, das aus der Häuserzeile hervorragt. Obwohl es auf den ersten Blick älter scheint als es ist, war aber doch sein Bau von 1909-11 maßgeblich für die Stadterhebung von 1912.
DIE MÖGLICHKEIT DER VERLÄNGERUNG
Statt den direkten Weg nach Leuchtenberg (8,5 km) zu wählen, besteht die Möglichkeit über Pleystein und das Tal der Pfreimd (34,7 km) zum Etappenziel zu gelangen.
Der Ort Leuchtenberg auf einem markanten Hügel (572 m NHN) hoch über den Wasserläufen Luhe und Lerau mit seiner über tausendjährigen Geschichte wurde 1124 erstmals urkundlich erwähnt. Die exponierte, strategisch günstige Lage bot sich frühzeitig als Standort für eine Burg an. Die Landgrafen von Leuchtenberg nannten diese bis zum Aussterben des Hauses 1646 ihre Heimat. Sie hatten das größte Territorium neben Klerus und Wittelsbacher zu dieser Zeit in Bayern inne. Erst nach dem Tod des letzten Landgrafen verfiel das Anwesen, obwohl sich die Residenz schon seit 1322 hauptsächlich im nahegelegenen Pfreimd befand. Heute ist die Burgruine Leuchtenberg #4,8 die am besten erhaltene Burgruine der Oberpfalz.
Ein Besuch der Burgruine versteht sich fast von selbst. Das imposante Bauwerk erreichen wir vom Äußeren Markt links oder rechts herum auf mehreren Pfaden und in wenigen Minuten. Bitte beachten Sie die Öffnungszeiten! www.burgruine-leuchtenberg.de
Wanderstrecke Lerautal
Länge: ca. 4,3 km
Start/Ziel: Äußerer Markt, Leuchtenberg
Wenn man in Leuchtenberg ist, gehört ein Abstecher ins Tal der Lerau und zu den Granitformationen fast genauso dazu, wie ein Besuch der Burgruine. So starten wir unsere kurze Wanderung am Platz unserer Ankunft am Äußeren Markt und folgen der Markierung des Burgenweges, ein blauer vertikaler Balken auf Gelb, in nörd-licher Richtung auf einem kleinen Pfad aus dem Ort hinaus, bzw. dem Rundweg 1 Lerautal.
Rund um das 91 ha große Naturschutzgebiet des Lerautales #9 (460 m NHN) kann man auf schönen Pfaden eindrucksvoll die sogenannte Wollsackverwitterung des hellen, feinkörnigen Leuchtenberger Granits erleben. Eingebettet in 570 Millionen Jahren alten Gneisen, haben sich hier einzigartige Granitformationen herausgebildet, bezeichnet mit sagenhaften Namen. Im Talgrund selbst bahnt sich das Wasser der Lerau seinen Weg durch die romantische Wolfslohklamm mit ihren großen Felsblöcken und bietet einzigartige Szenerien im Licht und Schatten des urigen Waldes.
Empfehlung zur Tagesgestaltung:
Wenn Sie die kürzere Radroute nach Leuchtenberg wählen und bereits am Morgen in Neustadt a.d. Waldnaab aufbrechen, empfiehlt sich die Wanderung für den Nachmittag nach der Ankunft. Sollten Sie die Anfahrt über Pleystein wählen, ist diese auch gut für den Vormittag geeignet, bevor Sie die zweite Etappe nachmittags mit dem Rad zurück nehmen.
TAG 2
Der Radweg Luhe-Lerau-Radweg folgt dem Lauf der Luhe, die mit ihrem relativ großen Gefälle früher viele Mühlen und Hämmer antrieb. Ihr sauberes Wasser mit einer großen Vielfalt an Fischen, Krebsen und Muscheln mündet bei Luhe-Wildenau in die Naab. Dort, kurz vor dem Zusammenfluss, wechseln wir nach rechts auf den Naabtal-Radweg. Diesem folgen wir bis Unterwildenau und fahren nach links auf dem Heidenaab-Radweg weiter.
Der Ortsname „bei den Weiden" wurde 1241 als „apud Weithaa" das erste Mal erwähnt. Es wird aber davon ausgegangen, dass hier bereits um das Jahr 1000 eine Siedlung bestand. Am Schnittpunkt der Handelsstraßen „Goldene Straße" und "Magdeburger Straße" war Weiden von jeher ein wichtiger Handels- und Umschlagplatz. Es ist nun regionales Oberzentrum und zweitgrößte Stadt der Oberpfalz.
Die Gegend um Neustadt a.d. Waldnaab ist uraltes Siedlungsgebiet. Aktuelle Funde weisen auf eine Anwesenheit des Menschen bis 12.000 v. Chr. zurück. Urkundlich erwähnt wurde der Ort erstmals 1218. Das alte Schloss der Heidecker stammt aus dem 16. Jahrhundert und ersetzte einen noch älteren Bau. Das neue Schloss der Lobkowitzer wurde bis 1720 als Verwaltungszentrum errichtet und ist heute Sitz des Landratsamtes. Das Stadtmuseum Neustadt informiert umfangreich zu den Themen, Glas, Handwerk und Gewerbe, Kostbarkeiten aus Bürgerhäusern, Kirchen und Klöstern und Stadtgeschichte.
EINKEHR- UND ÜBERNACHTUNGSMÖGLICHKEITEN:
Zwei gute Gasthöfe und verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten in zentraler Lage am Burgberg machen Leuchtenberg zu einem idealen Etappenziel. Hierzu empfiehlt sich ein Blick auf die Homepage der Marktgemeinde www.leuchtenberg.de. Die teils gepflegte Grünanlage des etwas abgelegenen örtlichen Natur- und Badeweihers (N 49.5909658, O 12.2638633) wird auch immer wieder für einfache Zeltübernachtungen genutzt. Sanitäre Anlagen sind keine vorhanden.
INTERESSANTE ORTE AUF DER TRASSE: