3-TÄGIGE ENTDECKER-TOUR IM OBERPFÄLZER NORDEN

Kategorie: 3 Tage
Bestimmt für: Auto/Wanderung
Schwierigkeitsgrad: 3/5
Zum Herunterladen: Karte
Paket Nr.: 351

Die nördliche Oberpfalz ist reich an Ausflugszielen. Landschaftliche Schönheiten, geologische Besonderheiten und geschichtsträchtige Orte liegen fast wie auf einer Perlenschnur nebeneinander. In diesen drei Tagen können Sie einige dieser Perlen kennen lernen und die Vielfalt dieser Region erleben. Von drei besonderen Standorten, die Sie gut mit dem Auto erreichen können, haben Sie die Möglichkeit, die Gegend zu Fuß zu erkunden, mit Besichtigungen, Spaziergängen und Wanderungen. Werden Sie Perlentaucher in der nördliche Oberpfalz.

Ausgangspunkt: Parkplatz Basaltstraße, Parkstein
Fahrstrecke gesamt: ca. 72 km (einfach)

Tag 1: Parkstein - Grafenwöhr - Speinshart
Fahrstrecke ca. 28 km
Spaziergang Parkstein ca. 1,1 km
Wanderung Barbaraberg ca. 6,8 km

Tag 2: Speinshart - Neustadt am Kulm - Kemnath - Waldeck
Fahrstrecke ca. 19 km
Wanderung Rauher Kulm ca. 6,5 km
Spaziergang Karpfenweg ca. 2,5 km (Option 1)
Spaziergang EWILPA ca. 6 km (Option 2)

Tag 3: Waldeck - Pullenreuth - Glasschleif (optional)
Fahrstrecke ca. 25 km
Wanderung Steinwald ca. 11,9 km
Spaziergang Schleifererweg ca. 1,3 km (Option 3)

Die ausführliche Trasse bekommen Sie mit einem Klick auf den Text „Mapa trasy – Karte der Trasse" unter der Bezeichnung des Pakets. Die Karte kann mittels der mobilen Applikation mapy.cz, die auch in Offline-Version funktioniert, herunter geladen werden. Die mobile Navigation führt sie durch die ganze Trasse.

Das Manual zum Laden der Karten finden Sie HIER.

TRASSE

TAG 1

Wir beginnen den ersten Tag am Parkplatz in der Basaltstraße am Fuße des Basaltkegels in Parkstein. Wir starten mit einem kurzen Fußweg nach Südwesten zum 200 m in Richtung Markplatz liegenden „Vulkanerlebnis Parkstein". Dort erfahren wir sehr eindrucksvoll alles zur Entstehung dieses einmaligen Ortes, den wir uns anschließend in einem 1,1 km langen Spaziergang ansehen. Wir gehen Richtung Nordosten über den Markplatz und biegen in die Kapuzinergasse ab. In der Gasse finden wir die Pfarrkirche St. Pankratius und einen Felsenkeller im Inneren des alten Vulkans. Von hier aus führt uns der Kreuzweg durch die Mauerreste der Burg hinauf auf den Basaltkegel zur Bergkirche St. Marien, von wo wir einen hervorragenden Fernblick haben. Wir gehen das letzte Stück wieder zurück und halten uns rechts, um den Berg weiter zu umrunden. Über die Treppen hinunter erreichen wir wieder den Ausgangspunkt. In der mit Basaltsäulen ausgeformten Felswand befindet sich eine Mariengrotte.

Vermutlich um das Jahr 1000 wurde Parkstein (595 m NHN) besiedelt. Die Burg auf dem unverwechselbaren Basalthügel wird das erste Mal 1053 urkundlich erwähnt und wechselte bis zum Dreißigjährigen Krieg mehrfach seine teils prominenten Besitzer. Dann verfiel sie schon im 18. Jahrhundert bis auf die Grundmauern. Der Berg, der einen erodierten Schlot eines alten Vulkans darstellt und schon allein wegen der schön ausgeformten Basaltsäulen sehenswert ist, gehört zu Bayerns schönsten Geotopen. Die Kapelle auf seiner Spitze stammt aus dem 19. Jahrhundert.

Nur ungefähr 1100 Einwohner zählt die kleine Gemeinde Speinshart (425 m NHN). Imposant hingegen ist die Abtei mit ihrem einmaligen Klosterdorf. Die Gründungslegende datiert die Entstehung des Klosters der Prämonstratenser Mitte des 12. Jahrhunderts. Zeitweise war es Mutterabtei für das Kloster Tepl in Tschechien. Das erste Mal nach der Reformation wurde es das zweite Mal 1921 von Tepl aus wieder errichtet. Das jetzige Barockbauwerk nach Plänen der bekannten Gebrüder Dientzenhofer entstand um 1700. Nach 22 Jahren wurden 2017 die umfangreichen Sanierungsarbeiten abgeschlossen und lassen die Klosteranlage in neuem Glanz erstrahlen. Die Ursprünge der zum Kloster gehörigen ehemaligen Wallfahrtskirche auf dem Barbaraberg (538 m NHN) liegen schon um die erste Jahrtausendwende und ihre Geschichte ist auch wegen des dort entdeckten slawischen Gräberfeldes nicht weniger interessant.

Wanderstrecke Barbaraberg

Länge: ca. 6,8 km
Start/Ziel: Parkplatz, Speinshart

Unsere kleine Wanderung führt uns von Speinshart hinauf zur Kirchenruine auf dem Barbaraberg. Wir gehen vom Parkplatz zuerst durch das Tor in das Klosterdorf, dann rechts an der Abtei vorbei. Von hier aus folgen wir dem alten 3 km langen Wallfahrtsweg auf der Markierung mit der Klostersilhouette und dem violetten Pfeil. Die Tour führt uns zuerst über Wiesen und Felder und durch einen kleinen Wald bevor es langsam den Hügel hinauf geht. Die letzten Meter führen entlang der Kreuzwegstationen bevor man oben angekommen mit einem atemberaubenden Ausblick auf Speinshart und dem Umland belohnt wird. Für den Rückweg gehen wir an den Infotafeln hinter der Ruine rechts ein Stück die Straße hinunter, bevor uns nach links ein Pfad mit Treppen am Waldrand in den Ort Seitenthal hinunterführt. Wir gehen die kleine Straße rechts haltend durch das Dorf und überqueren danach die kreuzende Verbindungsstraße in einen Feldweg. Wieder rechts haltend gehen wir bis zum Waldrand, geradewegs durch das Wäldchen und biegen nach dem Wald links ein. Der letzte Kilometer führt uns auf dem Hinweg zurück.

Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten:
Vor Ort im Klosterdorf gibt es die Möglichkeit zur Einkehr und für Übernachtungen www.kloster-speinshart.de. Auch das nur 5 km entfernte Eschenbach i.d. Oberpfalz www.eschenbach-opf.de bietet verschiedene Unterkünfte und Gaststätten. Zudem findet sich dort am Rußweiher ein Campingplatz.

Empfehlung zur Tagesgestaltung:
Starten Sie vormittags in Parkstein. Für das Vulkanerlebnis sollte man sich mindestens eine Stunde Zeit nehmen.
Beachten Sie bitte die Öffnungszeiten der Museen! Die Wanderung auf den Barbaraberg kann spätnachmittags oder gegen abends wegen der Lichtstimmungen Richtung Westen besonders reizvoll sein.

TAG 2

Parkmöglichkeit: Marktplatz, Neustadt am Kulm

Die kleinste Stadt der Oberpfalz Neustadt am Kulm (516 m NHN) ist mit dem Rauhen Kulm (681 m NHN) altes Siedlungsgebiet. Funde weisen auf eine Zeit vor 800 v. Chr. Der markante Berg vulkanischen Ursprungs wurde möglicherweise zuerst zu religiösen Zwecken genutzt, bevor dort die ersten Befestigungsanlagen und daraus die hochmittelalterliche Burg entstanden. Die meisten Orte ringsum stammen aus der Zeit der ersten Jahrtausendwende und teilen die sehr interessante, wechselvolle Geschichte. Bereits der fünfte Aussichtsturm krönt weithin sichtbar den Berg, dessen Alter ca. 21. Millionen Jahre beträgt. Zum Ausbruch des Vulkankegels kam es allerdings nie. Unweit westlich am Ortsrand liegt der Kleine Kulm (562 m NHN), mit einem schönen Blick auf die Stadt und den Rauhen Kulm. Er ist ebenfalls vulkanischen Ursprungs und war Standort einer Burg.

Option 1:
Bei einem Zwischenstopp oder zur Mittagspause in Kemnath bietet sich eine Runde auf dem „Phantastischen Karpfenweg" an. Auf den nur 2,5 km erzählen 18 Plätze von der 1000-jährigen Tradition der Karpfenzucht kombiniert mit den Besonderheiten der Standorte. Als Ausgangspunkt eignet sich der Parkplatz an der Amberger Straße in der Nähe des Stadtweihers.

Option 2:
Am Etappenziel in Waldeck wartet die Burgruine auf dem Schlossberg mit einer atemberaubenden Aussicht auf. Dabei bietet sich zum Entdecken besonders der 6 km lange Erlebniswanderweg durch den Essbaren Wildpflanzenpark „EWILPA" an.

Die Burgruine Waldeck auf dem Waldecker Schlossberg (641 m NHN) war eine der ältesten Burgen der Oberpfalz. Sie wurde das erste Mal 1124 urkundlich erwähnt. Sie bildete jahrhundertelang den landesherrschaftlichen Schwerpunkt des Kemnather Landes und war Sitz eines Landrichteramtes. Am Südhang des Schlossberges entstand schon früh der Ort Waldeck. Im Jahr 1794 fielen die Gipfelburg und die Siedlung einem verheerenden Brand zum Opfer. Die Burg verfiel und der Ort selbst wurde auf der gegenüberliegenden Bergseite wieder aufgebaut. Seit den 1980er Jahren wird die Anlage Stück für Stück restauriert. Der Schlossberg selbst ist wie der nahe Rauhe Kulm ein Basaltkegel. Geologisch interessant ist auch die vom Burgberg aus im Gelände gut sichtbare Störung „Fränkische Linie".

Empfehlung zur Tagesgestaltung:

Prinzipiell sind alle drei Touren an einem Tag machbar. Wenn Sie frühzeitig vormittags mit der Wanderung zum Rauhen Kulm starten, ist der Karpfenweg für den Nachmittag gut geeignet und am Spätnachmittag oder gegen Abend der Besuch auf dem Schlossberg möglich. Entspannter kann es sein, nur eine der beiden Optionen umzusetzen.

TAG 3

Wanderstrecke Steinwald

Länge: ca. 11,9 km
Start/Ziel: Wanderparkplatz Hohenhard, Pullenreuth

Zum Abschluss erwandern wir die höchste Erhebung in der nördlichen Oberpfalz, die Platte mit 946 m. Wir starten am Wanderparkplatz in Hohenhard und folgen dem Steinwaldweg mit der rot-weißen Markierung. Nach ca. 500 m wählen wir den unmarkierten Weg geradeaus bergauf und lassen die Markierungen links liegen. Nach weiteren 500 m überqueren wir den Forstweg und erreichen die Dreifaltigkeitskapelle. Hier halten wir uns wieder rechts auf dem Steinwaldweg. Vorbei an Schlossfelsen und Wolfsgrube erreichen wir nach 1,8 km den Oberpfalzturm auf der Platte, der einen der schönsten Rundblicke in der Region bietet. Wir folgen der Markierung 700 m bergab Richtung Waldhaus bis zum „Steinwaldpilz" und wechseln dort geradeaus auf die Markierung mit dem blauen Rechteck. Das Waldhaus lädt fast auf halber Strecke zu einer gemütlichen Rast ein. Wir passieren das ehemalige Forsthaus, erreichen den Querweg und halten uns links auf den Südweg mit der Markierung Schwarzes S auf Gelb, der nach 50 m noch mal links abzweigt. Nach gut 1 km zweigt der Wanderweg nach rechts ab, wir bleiben aber auf dem Forstweg geradeaus. Nach weiteren knapp 1,5 km kommt der Wanderweg mit der Markierung Diagonal Blau-Weiss hinzu. Dieser folgen wir auf den nächsten 2,8 km bis wir am Kiebitzstein vorbei die eindrucksvolle und geschichtsträchtige Ruine Weißenstein mit einem weiteren Aussichtpunkt auf dem alten Bergfried erreichen. Von hier aus führt uns der Steinwaldweg die letzten 1,4 km zurück zum Ausgangspunkt.

Option 3:
Vom Wanderparkplatz Hohenhard 6,5 km entfernt befindet sich die historische Glasschleif Arnoldsreuth mit einer Infostelle des Naturparks Steinwald. Der markierte nur 1,3 km lange Schleifererpfad bietet dort einen abwechslungsreichen Spaziergang durch die Geschichte des Glasschleifens. An Sommerwochenenden ist die Glasschleif bewirtschaftet.

Empfehlung zur Tagesgestaltung:
Der Besuch der Glasschleif empfiehlt sich als Tages- und Tourabschluss nach der Steinwald-Wanderung.

INTERESSANTE ORTE AUF DER TRASSE UND IN DER UMGEBUNG: