Baderwinkel war eine der Siedlungen von Paulusbrunn, die sich in unmittelbarer Nähe zur Staatsgrenze befand. Der Ortsname Baderwinkel wird bereits im Grenzvertrag von 1548 erwähnt. Die Ortschaft selbst ist jedoch jüngeren Datums, denn die ersten drei Anwesen standen hier um 1713. Im Jahr 1838 bestand die Ortschaft aus sieben hölzernen Bauernhäusern, die, wie die im benachbarten Hermannsreith oder Paulusbrunn, auf dem Plan geschlossener Herrenhäuser basierten. Die meisten der über die Weideflächen verstreuten Anwesen trugen Namen, die nach der Behausung benannt waren und die manchmal auch in alten Karten verzeichnet sind. 1930 gab es 20 Anwesen mit 92 deutschen und acht ausländischen Bewohnern. Die Anwesen, die auf beiden Seiten der Straße standen, auf der heute ein roter Wanderweg verläuft, wurden 1949 abgerissen. Ihre Spuren würde man heute vergeblich suchen.
Die Kämme des Böhmischen Waldes bilden die so genannte Europäische Wasserscheide, ein Phänomen, das im Gebiet des ehemaligen Paulusbrunn und seiner Siedlungen sehr gut sichtbar ist. Einfach ausgedrückt fließen die Bäche, die an den westlichen Hängen des Böhmischen Waldes entspringen, nach Deutschland und speisen die Donau, die in das Schwarze Meer mündet. Im Gegensatz dazu fließen die Bäche und Flüsse, die auf der östlichen Seite der Gebirgskämme entspringen, nach Böhmen, wo sie in die Moldau und die Elbe münden, die ihre Reise in der Nordsee beenden. Direkt an der Staatsgrenze beim ehemaligen Baderwinkel entspringt der Steinbach, der westwärts nach Deutschland fließt. Und nur ein Stück weiter befindet sich die Quelle des Katzenbaches, der südwärts ins böhmische Landesinnere fließt.