Pettlarner Brand lag auf Weideflächen und an den Rändern des Waldes in den Tälern, durch die der Totenbach und der Katharinabach fließen. Die Siedlung, die aus einzelnen Gehöften und Gruppen von Häusern bestand, erhielt ihren Namen vom nahe gelegenen Pettlarn.
Das älteste Gebäude der zukünftigen Ortschaft war das herrschaftliche Jagdschloss, das 1734 von Adam Philipp Losy von Losinthal erbaut wurde. Es ist daher nicht überraschend, dass das erste Kind, das im neu entstehenden Pettlarner Brand 1735 geboren wurde, der Sohn des Wildhüters Andreas Schiffel namens Johann war. Am Anfang wurde die Einöde lediglich Brand genannt. Nach 1779 entwickelte sich die Ortschaft schnell. In diesem Jahr erhielten 13 Bauern von den Behörden die Erlaubnis, Häuser zu bauen, die im sogenannten Hinterhäuseln errichtet wurden. Andere Häuser wurden im sogenannten Oberbrand oder in der Totenbachflur gebaut, die ihren Namen vom Totenbach erhielt. Die Häuser im Fuchsloch, 3 km vom Ortszentrum entfernt, gehörten ebenfalls zu Pettlarner Brand, genauso wie weitere Einöden mit lokalen Namen.
Die Jahresmiete für ein Häuschen kostete die Leibeigenen hier 2 Gulden. 1868 kauften die Mieter die Häuschen in Privatbesitz. Die örtliche Einklassenschule fasste zuweilen bis zu 86 Schüler. Anfangs wurde der Unterricht abwechselnd in den einzelnen Gehöften erteilt. Der Lehrer Mergl unterrichtete manchmal sogar in seiner Räuchermühle am Rande des Waldes. 1902 wurde hier im Haus Nr. 14 der spätere Pfarrer und Regionalhistoriker Dr. Franz Schuster geboren, der die letzte Heimatgeschichte des Kreises Tachau schrieb. 1930 gab es im Pettlarner Brand 27 Anwesen mit 149 Einwohnern deutscher Nationalität und 5 Tschechoslowaken. Nach 1945 wurden alle leerstehenden Gebäude, die in den Wäldern und tiefen Bachtälern versteckt waren, abgerissen.
Das einzige sichtbare Andenken an Pettlarner Brand ist das Denkmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs. Es steht am südlichen Rand der verschwundenen Ortschaft an einem Weg, der von der Straße Neuhäusl - Hesselsdorf abzweigt und in Richtung Norden nach Pettlarn führt. Der Obelisk mit den Namen der Gefallenen wurde hier 1924 errichtet und in den Jahren 1993-1994 von den ehemaligen Bewohnern der Ortschaft in seine heutige Form umgestaltet.
Der Weg durch das Tal des Katharinabaches ist für Touristen interessant, aber schwierig zu begehen. Am Anfang stehen die Ruinen der Goglmühle, die zwischen 1555 und 1587 gegründet wurde und an der Stelle liegt, wo der Waldweg nach Pettlarn den Katharinabach überquert. Flussabwärts kann man die Obere Poliermühle besichtigen und nicht weit davon entfernt die Untere Poliermühle, deren Ruinen noch deutlich zu erkennen sind. Beide Werke wurden um 1802 von Václav Koller, dem Besitzer der Glashütte in Ströbl, gegründet. Weitere Ruinen von Wasserwerken lassen sich in anderen Teilen des Katharinabaches aufspüren.
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Entfernung:
Praha - 166 km
Rozvadov - 5,4 km
Regensburg - 104 km